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Viele Menschen sterben nach einer langen Krankheitsphase, in der sie von ihren Familien und Fachpersonen betreut wurden. Die geleistete Unterstützung während der Krankheitszeit und der Verlust der nahestehenden Person sind für Familien belastende, einschneidende Erfahrungen, die sich negativ auf ihre körperliche und psychische Gesundheit auswirken können. Evidenzbasierte Empfehlungen schlagen einen dreistufigen Ansatz für die Unterstützung der Angehörigen am Lebensende und im Trauerfall vor. Diese Empfehlungen wurden für die Schweiz noch nicht adaptiert und finden zu wenig konsequente Anwendung in der klinischen Praxis.
Das Forschungsprojekt untersucht deshalb die Implementierung einer forschungsbasierten Unterstützung und Nachsorge von Familien am Lebensende und in der Trauerphase in zwei spezialisierten Palliative Care Zentren im Akutbereich. Mittels einer Kontextanalyse (BEST Care) wird ein evidenzbasiertes Programm (BEST for Family) zur Beteiligung, Unterstützung und Nachsorge von betroffenen Familien auf die lokalen Begebenheiten adaptiert und ein zugeschnittenes Implementierungsvorgehen entwickelt. Durch eine Mixed-Methoden-Studie bestehend aus einer Befragung von Fachpersonen vor, während, nach der Implementierung sowie einer eingebetteten qualitativen Studie, werden die Implementierungsprozesse und -ergebnisse evaluiert. Die Umsetzung und die Betreuungsqualität werden zudem aus Sicht von betroffenen Familien untersucht.
BEST for Family schliesst eine Versorgungslücke in der Palliative Care und verbessert den Zugang von Familien zu einer forschungsgestützten, ressourcenorientierten Unterstützung am Lebensende und zu einer gesundheitsfördernden Betreuung nach Verlust einer nahen Person. Die Ergebnisse dieser Studie werden wichtige Erkenntnisse über die Umsetzbarkeit der familienfokussierten Beteiligung und Unterstützung und den dazu notwendigen Massnahmen liefern. Darauf aufbauend soll die Beteiligung und Nachsorge von Familien am Lebensende und in der Trauerphase auf andere Palliative Care Zentren und Settings skaliert werden.
Das Forschungsprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem Stadtspital Zürich und dem Kantonsspital St. Gallen durchgeführt und durch die Gloria Grathwohl Palliativ-Stiftung und Vontobel Stiftung unterstützt.